Tuesday, November 6, 2012

Wenn man vor lauter Blei das Zinn nicht mehr sieht…


Einer unserer Ausflüge geht nach Takua Pa. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Bleiwald“, weil hier einst massive Bleivorkommen für ansehnlichen Wohlstand sorgten. (Eigentlich spielte Zinn eine wesentlich wichtigere Rolle, allerdings war das den Namensgebern offensichtlich nicht allzu wichtig…)

Nach einem kurzen Stopp am örtlichen Markt geht es mit dem Speedboat und einem Takua Tao (Tao = Fuß *g*) in Richtung Feigenbaumkanal. Der heißt so auf Grund seiner zahlreichen Feigenbäume. Dass faktisch allerdings die Anzahl an Nypapalmen überwiegt, scheint wieder einmal niemand auf die Zinnwaage zu legen… ^^
Die bis zu 9m hohen Blätter der Nypapalme - der Stamm verläuft unterirdisch.
Wir informieren unsere Gäste, dass es über 850 Arten von Feigenbäumen gibt – die interessanteste von ihnen ist meiner Meinung nach die Würgefeige. Nachdem sie ihre Wurzeln von einem Wirtsast hinab zu Boden gelassen hat, fasst sie dort Fuß, umschlingt ihren Wirtsbaum und hangelt sich an ihm nach oben. Zum Wachstum entzieht sie ihrem Wirtsbaum sämtliche Nährstoffe, sodass der arme Wirt am Ende qualvoll verendet – die Würgefeige obsiegt (in der Regel), produziert fleißig Früchte und wartet auf Affen und Vögel, auf dass diese ihre Samen zum nächsten Wirtsast tragen mögen… Mal wieder ein trauriger Beweis dafür, dass auch innen hohle Organismen überlebensfähig sind.

Nachdem wir also solch schaurige Märchen mit genussvollem Grinsen an ungläubige (und bisweilen auch unaufmerksame *g*) Gäste weitervermittelt haben, und im besten Falle im Vorbeifahren noch die eine oder andere Mangrovenschlange erspähen konnten, schmeißt der Captain die beiden 85 PS Yamaha-Motoren wieder an und wir düsen mit Volldampf zu unserer Dschunke.

Wer Lust hat, darf ein Stündchen in den Mangrovenwald hinein paddeln, Vögel, Schmetterlinge und Krebse sichten, anschließend fährt die Dschunke in Richtung Hat Pra Tong (Goldener Buddha Strand), während wir uns gierig über ein leckeres Mittagsbuffet hermachen. Und damit das Essen hinterher nicht bleischwer im Magen liegt, beginnen wir dann ein Verdauungsschwimmerchen an unserem persönlichen, privaten, kilometerlangen Sandstrand…

Willkommen in der Andamanensee - es ist noch Platz frei... ;)
 Und wenn Schwimmen allein zu langweilig wird, klettert man geschwind wieder aufs Boot hinauf und hüpft noch einmal hinunter. ^^

Wer hoch liegt der fällt tief.
Nur manchmal landet er dabei kopfüber im Glück. :)
Nachdem unsere Haut wieder eine gute Stunde brauner geworden ist, schwingen wir uns zurück aufs Speedboat und düsen zurück zum Pier. Von dort mit dem Van nach Hause. Schließlich müssen wir pünktlich um 5pm wieder im Camp sein, zur erntefrischen Wassermelone und den lokal produzierten Erdnüssen. Garantiert bleifrei. :)

1 comment:

  1. Hi Chris, solch blautürkise Bilder - welche Farbe im Vergleich zum grauen Nebel am See. Ein Balsam für die Seele. Doch achte auf Deine Haut, sie vergisst die Sonnenstrahlen nicht.........
    Love, die Ursel

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